FIFA 16 für PS4 im Test – Frauenfussball und was gibt’s sonst?

Seit einigen Tagen ist der König der Fussballsimulationen in einer neuen Auflage erhältlich – die Rede ist natürlich von FIFA 16! Ja, es ist schon wieder ein Jahr seit FIFA 15 vorbei. In einem Jahr kann sich bekanntlich viel ändern und das hat sich auch bei FIFA 16.

Der Frauenfussball hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen, das ist auch den Verantwortlichen bei EA SPORTS nicht entgangen. In diesem Jahr sind deshalb erstmals Frauen-Nationalmannschaftsteams mit von der Partie. Doch reicht das aus oder hat EA SPORTS noch weitere Neuerungen integriert und Verbesserungen umgesetzt? Das sagen wir euch in unserem ausführlichen Testbericht zu FIFA 16!

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Grösste Neuerung: Frauenfussball
Wie bereits in der Einleitung geschrieben, hat EA SPORTS erstmals auch Frauen-Nationalmannschaften in FIFA 16 integriert. Das ist aber alles andere als ein Marketing-Gag, die Entwickler haben sich offensichtlich stark mit dem Frauenfussball auseinandergesetzt.

So unterscheiden sich der Frauenfussball zum Männerfussball nicht nur in den Bewegungen, sondern auch im Gameplay. Das Spieltempo ist spürbar tiefer angesetzt und man hat auf dem Feld mehr Räume, was eine willkommene Abwechslung zum Männerfussball darstellt. Was hingegen etwas nervt, sind die Fehler die sich vor allem die Torhüterinnen im Spiel erlauben. Klar, auch in der Realität parieren die Frauen etwas schlechter, doch in FIFA 16 ist das für meinen Geschmack etwas zu übertrieben dargestellt.

Natürlich haben die Spielerinnen eine Bewertung erhalten, beispielsweise Carli Lloyd aus den USA hat eine Wertung von 91 – sie ist die Spielerin mit der besten Bewertung in FIFA 16. Wer jetzt aber denkt, dass man die Bewertungen der Frauenteams mit deren der Männerteams vergleichen kann, hat sich getäuscht. Die Bewertungen sind komplett unterschiedlich – was auch gut so ist.

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Die Animationen wurden mit der Motion Capturing Technologie aufgenommen, wie sie bei den Männerteams zum Einsatz kommt. Einige US-Nationalspielerinnen haben sich dafür zur Verfügung gestellt. Insgesamt stehen 12 Frauen-Nationalmannschaften zur Auswahl, darunter natürlich auch der amtierende Weltmeister USA. Schade kann man nicht das WM-Turnier nachspielen, es fehlen mit Japan und Norwegen zwei Nationen, die eigentlich recht stark im Frauenfussball vertreten sind. Dennoch, die Frauenfussball-Teams sind eine willkommene Ergänzung und macht hin und wieder Spass!

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FIFA 16 fühlt sich anders an
In Sachen Gameplay hat sich einiges getan, FIFA 16 fühlt sich irgendwie anders als der Vorgänger an. Nein, es spielt sich auch komplett anders. Insgesamt ist FIFA 16 etwas langsamer geworden und wer zum Torerfolg kommen möchte, kann nicht mehr einfach nur darauf los sprinten. Entweder ihr dribbelt euch durch die gegnerische Mannschaft oder versucht mit einem gepflegten Passspiel Freiräume zu schaffen – sonst könnte es schwierig werden. Die Verteidiger wirken im Allgemeinen etwas stärker und gehen auch überlegter in die Zweikämpfe. Übrigens, der Freistosspray hält nun auch in FIFA 16 Einzug – der Schiedsrichter markiert nun beispielsweise den Ball oder eben die Mauer mit dem Spray, der nach und nach wieder automatisch verschwindet.

Interessant ist der tödliche Pass, den ihr mit der linken Taste auf der Rückseite ausführen könnt. Dieser Pass wird deutlich härter gespielt, als ein normaler Pass. Bei Spitzenteams kommen diese Bälle in der Regel ganz gut an – vielleicht sogar zu gut.

Mit Tactical Defending haben die Entwickler eine neue Funktion integriert: Auf Knopfdruck laufen unsere Spieler zum Gegner, greifen ihn aber nicht direkt an, sondern lassen noch ein paar Meter Abstand dazwischen. Es liegt dann an euch, wie ihr den Ball vom Gegner abluchsen wollt.

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Übrigens, bei der Ballannahme patzen unsere Spieler immer mehr. Der Ball verspringt in den blödesten Momenten – ja genau, dann wenn ihr eigentlich nur noch den Ball ins Tor einschieben müsst. Dies ist laut EA SPORTS auch so gewollt. Natürlich passiert auch einem Profi mal ein „malheure“, aber für unseren Geschmack wurde da zu sehr an der Schraube gedreht. Vor allem Teams mit einer Bewertung ab 3 Sternen, verstolpern den Ball zu häufig.

Geblieben sind die Lizenzen. FIFA kann wieder mit extrem vielen, offiziell lizenzierten Ligen punkten. Natürlich ist auch die Schweizer Super League mit von der Partie, obwohl hier und da die Gesichter doch etwas komisch aussehen. Schaut man sich ein Top-Team an, wie beispielsweise Manchester United oder Real Madrid, da sind die Gesichter bis ins kleinste Detail und mit viel Liebe gestaltet. Was noch fehlt? Ja, die Champions League und Europa League! Diese beiden Ligen sind weiterhin exklusiv in PES (Pro Evolution Soccer) enthalten.

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Die Optik überzeugt, die deutschen Kommentatoren (wieder) nicht
Auf der PlayStation 4 läuft FIFA 16 mit 60 Bildern pro Sekunde in Full HD über euren TV. Und wie schon im letzten Jahr, kann FIFA optisch wieder auf ganzer Linie überzeugen. Gut, im Vergleich zum Vorgänger hat sich hinsichtlich der Optik nicht wirklich viel verändert – oder uns ist es schlichtweg nicht aufgefallen.

Das deutsche Kommentatoren-Duo hat uns aber wieder einmal auf ganzer Linie enttäuscht. Nach 3-4 Spielen konnte ich dem Duo einfach nicht mehr zuhören. Immer wieder schwafelten sie denselben – sorry für den Ausdruck – Mist und wirkliche Stimmung kommt bei den beiden nicht auf. Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte sich dieses Kommentatoren-Duo anhören – um Welten besser! Wer nicht, der kann auf den Kommentar gänzlich verzichten.

Der Soundtrack zeichnet die FIFA-Ableger schon seit Jahren aus und bieten den Künstlern ein gutes Sprungbrett. Auch in diesem Jahr ist der Soundtrack stimmig und sorgt für Abwechslung.

Wertung

Gameplay - 86%
Grafik - 87%
Sound - 87%
Umfang - 92%

88%

FIFA 16 überzeugt vor allem mit der Einführung der Frauen-Nationalmannschaften, die sich auch spielerisch von den Männerteams unterscheiden. Mehr erhofft hätten wir uns beim Gameplay, dessen Neuerungen sich nicht immer nur positiv aufs Spielerlebnis auswirken - Sprichwort Ballannahme. Sonst kann FIFA 16 wieder mit einer tollen Präsentation, extrem vielen Lizenzen, durchdachte Modi (Be-A-Pro, Karriere-Modus, Online-Partien, usw..) überzeugen. 

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