Prophet ist mit einem neuen Sandbox-Abenteuer zurück! Viel wurde im Vorfeld über den Shooter Crysis 3 gesprochen, vor allem der CEO Cevat Yertli, lobte den Shooter bereits im Vorfeld in höchsten Tönen.
Ob das Spiel wirklich so überragend geworden ist, wie es uns Crytek weismachen will, erfährt ihr in unserem ausführlichen Testbericht.
Gameplay / Story
Etwas überraschend kehrt Psycho auf die Bildfläche zurück. Leider ohne NanoSuit, dieser wurde ihm von den CELL auf extrem schmerzhafte Art und Weise abgenommen. Es grenzt an ein Wunder, dass Psycho diese Tortur überlebt hat und jetzt Prophet unterstützen kann.
Crysis 3 ist zwar kein Open-World-Shooter, doch ist die Welt deutlich grösser als beim Vorgänger ausgefallen. Wir können uns mehr oder weniger frei bewegen und es gibt mehrere Wege um ans Ziel zu gelangen. Ganz ohne Ziel können wir uns trotzdem nicht in New York herumtreiben, Psycho weist uns zurecht, welche Optionen zur Auswahl stehen.
Von der Story hätten wir uns etwas mehr erwartet. Die Spannung fehlt irgendwie und vieles ist vorhersehbar.
Die KI überzeugt nicht
Die KI mussten wir bereits in Crysis 2 bemängeln und es wird im dritten Teil leider nicht wirklich besser. Es ist eigentlich immer eine grosse Überraschung wie die KI reagiert, ab und zu bemerken sie mich nicht und in anderen Missionen sehen sie mich dann sogar durch die Wand hindurch. Ein anderes Beispiel gefällig? Schiesst man einen Gegner ab, geht der zweite Gegner nicht etwa in Deckung, sondern läuft wie ein Volltrottel in der Gegend herum – fail!
Diese Fehler der KI, trüben leider den sonst wirklich guten Eindruck von Crysis 3. Warum sich Crytek nicht etwas mehr Mühe für die KI-Programmierung gegeben hat, ist mir leider ein Rätsel.
Der gute alte NanoSuit
Der NanoSuit ist natürlich auch im dritten Teil mit von der Partie. Mit dem NanoSuit kann sich Prophet auf Knopfdruck beispielsweise unsichtbar machen oder eine verbesserte Panzerung aktivieren. Neu dazu gekommen ist die Möglichkeit, Ziele zu markieren. Diese Funktion wird dann genutzt, wenn es sich Psycho irgendwo auf einem Dach mit seinem Scharfschützengewehr bequem macht und dann die markierten Ziele nach und nach abschiesst.
Praktisch in jedem Level sind irgendwo Upgrades für den NanoSuit versteckt, die unbedingt eingesammelt werden sollten. Durch die verschiedenen Upgrades, lässt sich der NanoSuit punktuell verbessern – beispielsweise durch ein genaueres Zielen oder bessere Nahkampffähigkeiten. Hierzu kann über die Select-Taste ein übersichtliches Menü geöffnet werden, um die Upgrades zu kaufen. Ausserdem können wir hier drei NanoSuit mit je vier Upgrades kombinieren und abspeichern. Diese können dann bequem über einen Kurzbefehl gestartet werden.
Die neue Waffe von Prophet heisst Compoundbogen. Mit diesem Pfeilbogen können wir die Gegner im Stil von Robin Hood geräuschlos eliminieren. Zudem kommt, dass wir bei der Nutzung des Pfeilbogen im Tarnmodus bleiben können, somit ist diese Waffe mehr oder weniger immer tödlich. Damit das Spiel aber nicht zu einfach wird, können wir nur eine begrenzte Anzahl an Pfeilbogen verschiessen. Allerdings kann man die Pfeile auch wieder einsammeln. Es stehen vier verschiedene Pfeile zur Auswahl: der normale Pfeil, zwei explosive Pfeile und einen Pfeil der Stromstösse verteilt.
Durch die Kombination NanoSuit und Compoundbogen, gab es nur selten Momente wo wir uns wirklich gefordert fühlten – schade. Schliesslich erwarten wir von einem Shooter, dass er uns auch fordert.
Viel zu kurz ausgefallen
Wie doch die Zeit vergeht, kaum hat man angefangen ist das Spiel auch schon wieder vorbei. Nun gut, das ist zwar etwas übertrieben, doch ist die Story von Crysis 3 wirklich nicht sehr lang ausgefallen. Wer sich ein bisschen bemüht, der wird Crysis 3 innerhalb von 6 bis 7 Stunden durchgezockt haben. Wir finden, etwas zu kurz! Mindestens 10 Stunden dürfte man auch von einem Shooter erwarten.
Die Grafik, ein Leckerbissen!
Crytek liefert mit Crysis 3 wieder einen optischen Leckerbissen ab. Mit der CryEngine 3 setzt das deutsche Entwicklerstudio auf die hauseigene Engine, die in jeder Hinsicht punkten kann! Die Licht- und Schatteneffekte werden perfekt umgesetzt, die Vegetation und die Stadt wirken sehr lebendig. Gut in Erinnerung geblieben ist mir die Mission, wo ich im Sumpf den CELL und Ceph entkommen musste – die Wassereffekte und wie sich die Grashalme im Wind bewegen, waren definitiv beeindruckend. Ebenfalls die Gesichtsanimationen sehen sehr gut aus, obwohl sie nicht an die PC-Version heran kommen.
Crytek scheint wie angekündigt wirklich alles aus der PlayStation 3 herausgeholt zu haben. Viel mehr geht wahrscheinlich nicht mehr, den schon jetzt bricht die Bildrate teilweise drastisch ein. Mit der PC-Version kann die PS3-Version nicht mehr ganz mithalten, obwohl die Abstriche im Vergleich zu anderen Spielen eher klein sind.
Die Soundkulisse vermag zu überzeugen, der Soundtrack sorgt für die richtige Stimmung und der Klang der Waffen im Spiel geben ebenfalls etwas her.