Testbericht: Battlefield 3

Während es bei den Fussballsimulationen jedes Jahr wieder heisst „PES 2012“ vs. „FIFA 12“, heisst es im Shooter-Genre dieses Jahr „Call of Duty: Modern Warfare 3“ vs. „Battlefield 3„.

„Battlefield 3“ konnten wir jetzt endlich unter die Lupe nehmen. Kann die recht kurz gehaltene Story überzeugen? Ist der Multiplayer-Modus empfehlenswert? Diese und weitere Fragen beantworten wir euch in unserem ausführlichen Test zu „Battlefield 3“.

3

Die Geschichte enttäuscht
Im Einzelspieler-Modus können wir uns auf eine leider relativ kurz Kampagne freuen. Gute Spieler werden die Kampagne nach 6 Stunden durch haben, im Durchschnitt sprechen die Entwickler von 6-8 Stunden. Die erste Mission startet in einem Zug, in welcher wir auch erstmals mit der Steuerung vertraut gemacht werden. Wir kämpfen uns in Bruce Wills Manier durch den fahrenden Zug. Obwohl der halbe Zug in die Luft gesprengt wurde und wir schon einige Gegner erfolgreich ausgeschaltet haben, endet für uns dieser Auslug nicht positiv. An dieser Stelle setzt die eigentliche Story ein.

Der Spieler schlüpft in die Rolle von Staff Sergeant Henry Blackburn. Vor einer Kommission muss Blackburn seine Mission bis ins Detail erzählen. Die Zwischensequenzen werden uns in sehr guter Optik präsentiert. Alles was Blackburn den Ermittlern erzählt, können wir dann in der Kampagne nachspielen. Die Geschichte kann leider nicht überzeugen, alles ist ziemlich oberflächlich gehalten und so wird es auch erzählt. Highlights? Fehlanzeige! Wir hätten von einer so kurzen Kampagne, immerhin etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht. So ist es schwierig, sich als Staff Sergeant Blackburn zu identifizieren.

DICE hat es hingegen geschafft, uns mit diversen Missionen regelrecht an das Spiel zu binden! Beispielsweise bei der Mission im Jet, die zwar linear ist, aber doch extrem Spass gemacht hat. Höhenangst? Dann ist die Mission als Fallschirmspringer nichts für dich! Ihr könnt es erkennen, die Missionen sind ziemlich abwechslungsreich ausgefallen.

Einige Kritikpunkte zum Leveldesign muss sich DICE dennoch gefallen lassen. Leider sind die Levels ziemlich linear ausgefallen. Alles geht nach einem vorprogrammierten Script ab, Abweichungen gibt es nicht. Immer wieder müssen wir auf einen Kollegen warten, bis es endlich weitergeht.

Die vielen Möglichkeiten die „Battlefield 3“ eigentlich bieten würden, werden uns in der Kampagne meistens vorenthalten. So gibt es kaum Möglichkeiten ein Fahrzeug zu fahren. Ja wir haben sogar kaum Zeit, die schönen Zerstörungen der Häuser zu verfolgen.

Grafik und Sound sehr gut gelungen
DICE hat uns bereits im Vorfeld gewarnt, dass die Grafik auf den Konsolen nicht so gut ausfallen wird, wie auf einem leistungsstarken Computer.Doch so schlimm wie wir es im Vorfeld erwartet haben, ist es dann doch nicht. Die Grafik kann auf ganzer Linie auf der PS3 überzeugen. Vor allem bei den Aussenlevels, kann die Frostbite Engine 2.0 ihre Stärken ausspielen. Die Lichteffekte und die Weitsicht sind sehr schön umgesetzt worden. Die Innenlevels hätten allerdings ein wenig mehr Details erhalten können.

Häuser stürzen unmittelbar vor uns ein, Autos gehen in die Luft, in der Nacht sieht man die Schüsse um die Ohren fliegen, das alles und natürlich mehr kann überzeugen. „Battlefield 3“ ist dank der Frostbite Engine 2.0 ein wunderschöner Shooter geworden.

Die Sound Designer haben ihre Aufgaben mit bravur gemeistert. Die Waffen hören sich extrem realstisch an und die Musik passt zum Spiel. Wer eine etwas besseres Home-Cinema sein eigen nennen kann, wird sich fühlen, als wär er Mittendrin. Die deutsche Synchronisation ist ebenfalls gelungen, obwohl sie nicht an die originale, englische Stimmausgabe heran kommt.

Das Gameplay des Shooters
Einen auf Rambo machen, kommt in „Battlefield 3“ nicht gut heraus. In den Missionen müssen wir auch auf dem Schwierigkeitsgrad „Mittel“ mit Köpfchen vorgehen, sonst seid ihr nach ein paar Kugeln schon tot. Der höchste Schwierigkeitsgrad ist dann eher für Profi-Gamer gedacht, für gelegentliche Shooter-Gamer empfehlen wir definitiv den mittleren Schwierigkeitsgrad. Auch dieser ist noch schwer genug!

Die Steuerung ist so wie bei jedem aktuellen Shooter. Eine Eingewöhnungszeit benötigen gelegentliche Shooter-Gamer daher nicht. Übrigens, habt ihr in der Einzelspieler-Kampagne immer zwei Primärwaffen zur Verfügung, die Pistole kann nicht ausgewählt werden.

Die Gegner und unsere Kameraden agieren relativ gut. Was aber ärgerlich ist, unsere Kameraden laufen uns immer wieder in die Schusslinie oder schupsen uns einfach aus einer Deckung. Die gleiche Vorgehensweise konnten wir auch bei den Gegnern feststellen. Plötzlich sprintet einfach ein Gegner aus der Deckung auf uns zu.

Koop-Modus mit schwächen und zu kurz
DICE hat erstmals einen Koop-Modus für zwei Spieler spendiert. Leider können gerademal sechs Levels im Koop-Modus gespielt werden und das auch nur online. Ein Splitscreen-Modus gibt es also nicht. Die sechs Missionen sind wieder sehr abwechslungsreich gehalten, doch hat man sie nach ca. 2 Stunden auch schon durchgespielt. Speicherpunkte wurden im im Koop-Modus keine bzw. erst immer am Ende der Mission angelegt. Wer also kurz vor Ende getötet wird, muss wieder am Anfang starten.

Einige Fehler bzw. Bugs haben sich im Koop-Modus eingeschlichen. Plötzlich hatte unsere Spielfigur keine Waffe mehr in den Händen, was doch sehr ärgerlich sein kann. Auch haben wir Gegner beobachtet, die einfach in der Mauer hängen blieben. Getöet können sie aus unerklärlichen Gründen nicht.

Gelungener Multiplayer-Modus

Der Multiplayer-Modus bildet das eigentliche Hauptfeature von „Battlefield 3“. Mit der Einzelspieler-Kampagne möchte DICE neue Spieler für den Multiplayer-Modus begeistern. Zwar ist der Multiplayer-Modus gegenüber der PC-Version etwas eingeschränkt, bis zu 24 Spieler können sich gleichzeitig auf einer Map bekämpfen. In der PC Version sind es satte 64 Spieler. Die neun Maps und die fünf verschiedenen Modi sorgen für abwechslungsreiche Kämpfe. Im Multiplayer-Modus könnt ihr verschiedene Klassen übernehmen, beispielsweise als Versorgungssoldat oder als Pionier. Alle diese Klassen haben ihre Vor- und Nachteile. Im Multiplayer-Modus gibt es dann auch ein Karrieresystem bzw. Battlelog. Hier werden euch alle Erfolge aufgelistet, die ihr dann mit euren Kollegen vergleichen könnt.

Im Multiplayer-Modus könnt ihr alle Fahrzeuge und Luftfahrzeuge verwenden. Weil wir in der Einzelspieler-Kampagne praktisch keine Fahrzeuge selber fahren können, wird vor allem das fliegen eines Hubschraubers oder eines Jets zur Geduldsprobe. Am Anfang muss man sich damit abfinden, dass man immer wieder abgeschossen wird oder abstürzt. Eine Möglichkeit die Steuerung der Luftfahrzeuge in Ruhe zu testen, gibt es leider nicht.

Fazit
DICE ist es gelungen ein abwechslungsreicher Shooter zu entwickeln, der auch grafisch und soundmässig sehr viel zu bieten hat. Die Schwachpunkte liegen vor allem bei der schlecht inszenierten Einzelspieler-Kampagne und den etwas zu stark gescripteten Levels. Der Multiplayer-Modus hingegen konnte uns auf voller Länge begeistern! Er ist das eigentliche Meisterwerk in Battlefield 3 und sorgt für langanhaltenden Spielspass!

Entwickler: DICE
Publisher:
Electronic Arts
Release: erschienen
Ab 18 Jahren geeignet

Bewertungsskala (1 Stern = schlecht / 5 Sterne = Meisterwerk!)

sterne45

Wir vergeben 4.5 von 5 möglichen Punkten!

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